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Channel: Kommentare zu: “mmh…” mechthild meint heute: Nö, nich Reli! Oder doch?
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Von: Alexander Ebel

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Dann schließe ich meine Erfahrungen als Reli-Schüler mal an. An Inhalte des RU in der Grundschule und auch noch in der Unterstufe kann ich mich nahezu nicht erinnern. Aus der Grundschule habe ich nur ein Bild vor Augen: als uns der Pfarrer (bzw. Pfarrdiakon, der mich später auch konfirmiert hat) einmal besucht hat und unter Gitarrenbegleitung mit uns Lieder gesungen hat. Und aus der Unterstufe nur den einen etwas leidenschaftlicheren Ausbruch unseres Pfarrers im Schuldienst, als viele von uns Siebtklässlern in einer Klassenarbeit Beweise für Gottes Existenz forderten (es ging irgendwie schon da um die Theodizeefrage). Im Rückblick auf die Mittelstufe habe ich das Gefühl, dass es hauptsãchlich um Fremdreligionen ging. Insgesamt hat mich bis einschließlich 10. Klasse Reli nicht besonders begeistert, aber auch nicht besonders gestört. Es war o.k., und wenn’s langweilig war, wussten wir Schüler uns schon zu beschäftigen (unter anderem wurden unsere Kursbücher Religion sehr kreativ ausgestaltet). Mit Beginn der Oberstufe änderte sich das. Ob es mit dem JUNGen, dynamischen Pfarrer zusammenhing, der neu an unsere Schule gekommen war (und der später Landesjugendpfarrer wurde), oder damit, dass der Lehrplan endlich die Themen enthielt, die mich interessierten (Theologie und Naturwissenschaft, Menschenfreundliche Moral, Theorien der Gewissensentstehung, Freuds Es/Ich/Über-Ich, Gottesbeweise, Religionskritik -Nietzsche usw.) – vermutlich war es das glückliche Zusammentreffen beider Umstãnde :-) Einen großen Anteil dürfte aber doch gehabt haben, dass ich erstmals das Gefühl hatte, hier einen Lehrer auch persönlich kennen lernen zu dürfen – das war mir damals so freilich nicht bewusst, sondern das sage ich heute, im reflektierenden Rückblick. Und auch wenn ich – wie oben – überlege, was mir in den Jahren zuvor in Erinnerung geblieben ist, dann waren es eben genau diejenigen Momente, in denen etwas von der Persönlichkeit des Lehrers aufblitzte, was sie leidenschaftlich werden ließ, oder wo wir an ihren Vorlieben/Hobbys und ihren Abneigungen teilhaben konnten.


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